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Foto: Andreas Fischer

Leichtathletik

Große Ehre für Laura Hottenrott

Die Leser der HNA haben gewählt: Laura Hottenrott wurde zur Sportlerin des Jahres 2023 gewählt

Und so würdigt die HNA die Wahl:

Vor zehn Tagen haben wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, aufgerufen, Nordhessens Sportler des Jahres 2023 zu wählen. Sie haben entschieden. Die Gewinnerin ist die Leichtathletin Laura Hottenrott.

Erstmals seit zehn Jahren hat sich wieder eine Frau den Titel unserer Wahl geschnappt. Langläuferin Laura Hottenrott hat sich mit 761 Stimmen gegen die Konkurrenz durchgesetzt. Die 31-Jährige vom PSV Grün-Weiß Kassel, die im Dezember beim Marathon in Valencia die Olympia-Norm gelaufen ist und nun auf eine Teilnahme bei den Spielen in Paris im Sommer hofft, steht nach dem dritten Platz 2021 zum zweiten Mal auf dem Treppchen. „Für mich war 2023 nach den Rückschlägen des Jahres 2022 ein glückliches und erfolgreiches Jahr. Bereits der vierte Platz bei der Berglauf-WM war für mich ein erster Höhepunkt. Der Marathon in Valencia war dann allerdings schon eine Riesen-Überraschung. Ich wusste Anfang Dezember, dass ich gut drauf bin, aber die Zeit von 2:24:32 Stunden hatte ich nicht erwartet“, sagt die Sportwissenschaftlerin.

Und die HNA veröffentlicht sogar noch ein ausführliches Interview mit Laura:

„Für mich ist die Wahl eine Riesen-Ehre“

Laura Hottenrott war immer Stammgast bei den Wahlen zu Nordhessens Sportler des Jahres. Dieses Mal hat die 31-jährige Kasselerin allerdings alle Mitbewerber abgehängt und sich den Titel gesichert. Wir sprachen mit der Biologin und Sportwissenschaftlerin, die in Baunatal an der Deutschen Berufsakademie lehrt und im Trikot des PSV Grün-Weiß Kassel antritt.

2023 war ein erfolgreiches Jahr für Sie. Jetzt kommt noch eine Zugabe – unsere Leser haben Sie zu Nordhessens Sportlerin des Jahres gewählt. Wie fühlt sich das an?

Für mich ist die Wahl zur Sportlerin Nordhessens eine Riesen-Ehre. Es freut mich total, dass die Menschen mich und meine Leistung wahrgenommen haben. Vor allem, weil das Jahr erst nicht so gut begonnen hat, ich mich aber dann immer weiter steigern konnte.

Überhaupt ist 2023 doch so etwas wie eine Belohnung für die Rückschläge des Jahres 2022, oder?

Das kann man so sagen. 2022 habe ich durch die Corona-Infektion meine Leistung bei der Berglauf-EM nicht bringen können und zudem die WM-Teilnahme in Oregon verpasst. Das war wirklich eine schwierige Zeit.

Rückschläge gehören zum Leistungssport. Wie geht man mental damit um?

Im Leistungssport wird es nie langweilig. Man erlebt so viele positive und negative Emotionen und befindet sich in einem steten Auf und Ab. Man darf nicht vergessen, was man an schönen Dingen in kurzen Abständen erleben kann. Das muss man sich immer wieder vor Augen halten.

Wie findet man einen neuen Fokus, wenn es nicht läuft?

Der Weg aus einem Tief ist immer wieder anders. Meistens hat es bei mir aber mit sportlicher Aktivität zu tun. Auch die Natur spielt eine große Rolle. Skilanglauf, Wanderungen und Camping gehören dazu. Und es hilft auch, dass Handy einfach mal wegzulegen.

Ihr Vater ist auch Ihr Trainer. Ist das manchmal persönlich anstrengend?

Es ist natürlich ein sehr vertrautes Coaching, weil wir über manche Dinge gar nicht mehr reden müssen. Es gibt aber auch Konflikte, weil man sehr ehrlich miteinander umgeht.

Sie starten für den PSV Grün-Weiß Kassel. Was bedeutet Ihnen Heimat?

Sehr viel. Gerade, weil ich viereinhalb Jahre in den USA war, dann noch zwei Jahre in Bochum und Köln. Danach wollte ich zurück nach Kassel, weil es eben auch meine Wahlheimat ist. Hier fühle ich mich wohl. Die Natur mit den Lauf- und Radstrecken ist fantastisch, und meine Familie ist hier.

Die Olympischen Spiele sind der Traum jedes Leistungssportlers. Sie haben das Ticket fast in der Hand. Sind Sie nervös?

Ich bin sehr nervös. Am Sonntag fällt in Osaka die Entscheidung, ob noch eine andere deutsche Läuferin schneller ist. Auch der Gedanke, dass mit mir und Melat Kejeta zwei Kasseler Athletinnen in Paris starten können, gefällt mir. Aber man weiß nie: vor drei Jahren hatte ich auch die Norm für die Spiele in Japan, und andere waren noch schneller.

Und wenn es klappt mit der Reise nach Paris – kommt dann das Tattoo mit den Olympischen Ringen?

Ja, das wird dann wohl geschehen (lacht).

Die Leichtathletikabteilung des PSV Grün-Weiß Kassel ist sehr stolz auf die hohe Auszeichnung für Laura und gratuliert ganz herzlich !